Eiskalt erwischt: Sonnenuntergang am Gipfel, Nightride im Schnee und andere Begehrlichkeiten

In einem unserer schneearmen Winter, machten wir uns Ende November auf die Suche nach den glitzernden Schnee im Licht des Sonnenuntergangs auf einem Grenzberg exakt auf der italienisch-österreichischen Grenze. Die drei freiwilligen Probanden für dieses Abenteuer stammten direkt von RIDE.company und dem Mountainbike Hersteller Bärenbikes. Weitere Probanden fanden sich leider nicht ein bei dieser kostenlos ausgeschriebenen Tour mit nicht alltäglichen Rahmenbedingungen und unbekannten Ausgang.

Eiskalte Tourplanung

Unsere Tourplanung war sehr ambitioniert: Zwei Auffahrten mit insgesamt 1500 Höhenmetern und zwei unterschiedliche Abfahrten, jede mit ihrer eigenen Herausforderung. Mit dem richtigen Timing war die finale Gipfelankunft beim Sonnenuntergang geplant. Um den Plan ein wenig zu entschärfen haben wir uns für E-Enduros von Bärenbikes mit dicken Winterfell entschieden. Technisch ist dies mit den Akkus mit maximalen Sparmaßnahmen möglich jedoch der Akkuverbrauch ungewiss aufgrund der kalten Temperaturen. Das Abenteuer kann beginnen!

 

Rauf und runter einradeln

Mit einem entspannten Start am Nachmittag und den Farben des Himmels im Blick begannen wir die erste Auffahrt. Die 500 Höhenmeter führten uns sanft bergauf, während die Landschaft im warmen Licht der noch recht hohen Sonne erstrahlte. Der Blick schweifte über das goldene Herbstlaub, das mit den ersten Schneefeldern in den schattigen Senken kontrastierte. Oben angekommen, genossen wir eine kurze Rast und ließen uns von der beeindruckenden Kulisse verzaubern, bevor es in die erste Abfahrt ging. Die Trails führten über die schneefreien Südhänge, nur vereinzelt von weißen Passagen unterbrochen.

 

Akku aus, Temperatur runter und Farbenspektakel an

Nach dieser ersten Etappe begann die wahre Herausforderung: Die zweite Auffahrt mit 1000 Höhenmetern. Während sich die Sonne immer weiter Richtung Horizont senkte, tauchte sie den Himmel in ein atemberaubendes Farbenspiel aus tiefem Rot, Orange und Violett. Doch die schöne Kulisse konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anstieg zunehmend kräftezehrender wurde. Die letzten 200 Höhenmeter verlangten uns alles ab: Knöcheltiefer Schnee bedeckte den Weg, und wir mussten unsere Bikes schiebend und kämpfend durch die eisige Kälte nach oben bringen. Der Wind pfiff uns schneidend um die Ohren, die Finger klamm, die Zehen taub. Doch die Aussicht auf den Gipfel trieb uns an. Ein Akku nach dem anderen war aufgebraucht, was nun auch keinen Unterschied mehr machte im knöcheltiefen Schnee, weil an fahren war nicht zu denken und die Schiebehilfe funktionierte im weichen Schnee auch nicht.

 

 

Eiskalte Punktlandung

Gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten wir den höchsten Punkt. Die Belohnung: Ein fast endlos erscheinendes Farbenspiel am Himmel, das die Gipfel in ein unwirkliches Licht tauchte. Für einen Moment ließen wir die Mühe hinter uns, versunken in der Magie dieses Augenblicks. Doch die schneidende Kälte machte sich schnell bemerkbar. Halb erfrorene Finger und schmerzende Zehen erinnerten uns daran, dass uns noch die lange Abfahrt bevorstand. Wir waren alle im mehrschichtigen Zwiebelsystem bekleidet aber das es so kalt wurde, damit hatte wirklich niemand gerechnet.

 

Nightride Abfahrt

Als wir uns in die Dunkelheit begaben, wurden unsere Stirnlampen zu unseren treuen Begleitern. Die Trails zogen sich rasant durch die schneefreien Südhänge, nur vereinzelt unterbrochen von glitzernden Schneestellen. Mit zunehmender Tiefe der Nacht gewann die Abfahrt an Dramatik. Das Rauschen des Windes, das Surren der Reifen und das konzentrierte Spiel aus Licht und Schatten ließen uns in einen Rausch aus Adrenalin und Euphorie und vor allem wieder aufgetauten Fingern und Zehen verfallen.

 

Repeat?

Zurück im Tal ließen wir den Abend mit einem wohlverdienten, herzhaften Essen ausklingen. Die Wärme des Restaurants und der Geschmack lokaler Spezialitäten ließen die Strapazen des Tages langsam verblassen. Während wir uns in Erinnerungen an die letzten Stunden verloren, war eines bereits klar: Dies war fix nicht unsere letzte gemeinsame Abenteuertour mit Bärenbikes.

 

Text: Herwig Kamnig
Fotos: Herwig Kamnig

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