Traildog und die Killerkühe [Video]

Traildog und die Killerkühe [Video]

Manchmal kommt es anders als man denkt. Zwei Tage, eine Milchstraße, viel Sauerkraut und ein versteckter Weg mit Überraschungen.

Die Milchstraße, das Sauerkraut und der unerträgliche Gestank

Wir reisen am Vorabend an. Flo M. ist mit dabei aber hat sein Rad gegen seine kleine Tochter getauscht. Wir bleiben natürlich zusammen und brauchen doch etwas länger bis wir das Tagesziel, die Hütte mit köstlichem Schweinsbraten, erreichen. Die Nacht beginnt und wir frieren uns unterm Sternenhimmel die Finger ab. Aber so ein Anblick ganz ohne Umgebungslicht muss einfach fotografisch festgehalten werden. Die Mitternacht führt mich ins Lager. Im Lager angekommen muss ich mich fast übergeben. Unter Atemnot schlussfolgere ich etwas langsam, dass doch so an die 15 Leute im Lager sind und vor sich hin schnarchen. Von den 15 haben wahrscheinlich 14 am Abend noch den köstlichen Schweinsbraten und das Sauerkraut genossen, vielleicht 10 haben das Sauerkraut schon so gut es geht verdaut. 10. Ein Gestank der seinesgleichen sucht.

 

 

Die Killerkühe und der versteckte neue Weg

Nichtsahnend starten wir zeitig in der Früh um 09:00 gen Gipfel – wir konnten nicht wissen, dass wir an diesem Tag nur knapp den hier heimischen Killerkühen davonkommen werden.

Aber alles der Reihe nach. Das erste Stück des Weges schaut fahrbar aus. Wir fahren. Flo M. bleibt auf der Hütte zurück. Nach wenigen Metern steigen wir überanstrengt ab. So ein Singletrail mit großen Felsblocks dazwischen hat‘s doch in sich. Aber Herwig kennt sich aus. Er weiß ganz genau wo wir sind und wo wir hin wollen. Zumindest so lange bis wir nach nahezu 15 Minuten an die vermeintlich sonnenklare Stelle kommen. Der Weg, der da sein sollte, dürfte erst vor kurzem ganz vom Erdboden rückstandslos verschluckt worden sein – auch hier konnten wir nicht wissen, dass Herwig eigentlich wirklich wusste wo wir sind und wo wir hin müssen.

 

Wir folgen also dem falschen Weg – also dem Weg, den wir unter allen Umständen aus dem Weg gehen wollten. Aber es zeigt sich eine Abzweigung. Die führt zwar ins Nirgendwo aber die Richtung passt und die Motivation steigt auch. Der Tag bricht heran und es ist makelloses Wetter angesagt. Wir filmen ein bisschen, genießen die ersten Sonnenstrahlen und Jojo genießt das Wasser. Immer mehr schlecht als recht sehen wir den Trail, wie er sich zu unserem imposanten Ziel schlängelt. Noch immer waren wir ahnungslos, dass der Weg keineswegs zum Gipfel führen wird und wir nur knapp mit dem Leben davonkommen werden.

Jetzt ist es soweit, der Weg ist weg. Es gibt nix Konkretes, nur Anzeichen. Wir entscheiden uns für eine Variante. Zu spät erst merken wir, dass es eine Falle ist. Wir nähern uns langsam einer großen Herde. Kühe. Mei liab. Jojo weiß nicht recht was sie jetzt machen soll. An und für sich sind die Kühe ja äußerst interessant, nur leider auch etwas groß, fürchten sich nicht und sind wie sich herausstellt auch neugierig. Sehr. Eingekreist von neugierigen Kühen bekommt Jojo Panik. Der Traum eines jeden Jägers. Herrl legt einen Schritt zu und steuert zielstrebig, ohne jegliche Ahnung wohin, von der Herde weg. Die Kühe bleiben neugierig und folgen natürlich.

 

Nach  ca. 20 min haben wir die Kühe abgehängt und schlagen uns alleine durch die Latschen. Wir glauben am richtigen Weg zu sein. Jojo hat sich beruhigt. Alles scheint wieder nach Plan zu laufen. Doch da – die Kühe sind wieder da! Und zwar in großen Massen und auf Tuchfühlung. Das Gelände und das Grünzeug erlauben uns, die Kühe hinter uns zu halten, ausreichend weit weg von Jojo jedenfalls. Da kommt uns das Grauen – es wird sich wohl nicht um die sagenumwobenen Killerkühe der Hochalpen handeln!?

Wie durch Zufall kommen wir auf den Weg, den wir eigentlich nehmen wollten und erkennen unseren Fehler. Wir sind falsch abgebogen. Kurz vor den Kühen. 1h umsonst herumgeirrt. Uns wird klar: Killerkühe! Definitiv. Intelligente Wesen, die den Weg absichtlich verschleiern und so unschuldige Biketräger und vor allem unschuldige Hündinnen ins Verderben lockten. Nach insgesamt einer Stunde nervenaufreibender Treibjagd bleiben die K-Kühe wie angewurzelt stehen. Wir können uns das nur durch eine magische Wand erklären – ihre Gesichter schauen nämlich plötzlich ein bisschen wie nach einer Betäubungsspritze aus. Aufatmen. Wieder eine Tag überlebt. Also, zumindest bis jetzt. Der Rückweg führt uns woanders runter und so dürften wir wohl nicht durch die mysteriösen Killerkühe sterben. Heute.

 

Der finale Gipfelaufstieg

Nach den Killerkühen ging es dann rasch und schweißtreibend voran. Natürlich mit Zeit für ein paar Fotos.

 

 

Gipfel und Abfahrt

Angekommen, Jause genießen und entspannen. Ein paar Fotos gemacht, runter vom Gipfel, Video gedreht, zurück zum Ausgangspunkt der Hüttenübernachtung, kurz noch zu Mittag gegessen und dann bis ins Tal abgefahren. Ein Genuss und ohne den versteckten Weg und die Killerkühe wäre es der halbe Spaß gewesen!

 

 

Info zum Video Equipment

Das Video zu dieser Tour wurde von uns während der Tour mit einer Canon 5D Mark III, Canon EOS 600D und einer GoPro Hero II gefilmt.

 

 

Text: Florian Reimair
Fotos und Videoaufnahmen: Florian Reimair, Herwig Kamnig
Videoschnitt: Herwig Kamnig

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